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  • Karin Tscholl

Meran aus weiblicher Perspektive

tourisma Netzwerktreffen im Juni 2022: ein Frauenstadtrundgang organisiert vom Frauenmuseum Meran


Julia Großmann zeigt im Online-Artikel auf Geoplus (https://bit.ly/2UtOjmd) auf, warum das Allein-Reisen schon lange nicht mehr als bemitleidenswert gilt, sondern besonders bei Frauen seit Jahren einen Aufschwung erlebt. Im Zuge dessen kam bei uns die Frage auf, wie es eigentlich um touristische Angebote in Rosa steht? Prompt wurden wir - sozusagen vor der eigenen Haustür - fündig, nämlich beim Frauenmuseum Meran. Name des Kindes: Frauenstadtrundgang.


Das wollten wir persönlich testen und natürlich auch unsere tourisma community teilhaben lassen. Damit war das Juni-Netzwerktreffen 2022 auf die Beine gestellt: frühsommerlicher, rosa Stadtrundgang durch Meran mit Judith Mittelberger und anschließendes geselliges Netzwerken in GIGI's Bar.



 

Das Mitwirken von Frauen in der Stadtgeschichte Merans

Das Frauenmuseum Meran lässt Gäste aus aller Welt, im Rahmen eines Stadtrundgangs, versteckte Gassen und Gebäude entdecken, in denen Frauen tätig waren, die Meran belebt und mit aufgebaut haben. Viele von diesen Frauen werden bis heute in keinem Geschichtsbuch erwähnt, da Geschichtsschreibung immer noch vorwiegend eine Männerdomäne ist: mit männlichen Protagonisten, Autoren und Herausgebern. Das Frauenmuseum dreht den Spieß um und zeigt lokalen wie internationalen Besucher*innen, dass Frauen in Meran, vom Mittelalter bis in die heutige Zeit, eine ausschlaggebende Rolle für die Entwicklung der Stadtgeschichte spiel(t)en.


Die Reise führt durch die Erfahrungswelt von adeligen Frauen, Nonnen, Künstlerinnen, Wäscherinnen, Hotelierfrauen, verurteilten Hexen und Prostituierten. Frauen verschiedenster Ethnien und Religionen, bekanntere und unbekanntere, die ein ganz neues Licht auf Meran und ihre oftmals vergessene Vielfalt und Internationalität werfen.

Die Frauenstadtrundgänge in deutscher, italienischer oder englischer Sprache können direkt unter service@museia.it oder 0473 231216 vereinbart werden. Dabei kann zwischen einem historischen Parcours über die Entstehung der Stadt im Mittelalter bis hin zur Blütezeit als Kurstadt (Rundgang 1) oder einem zeitgenössischem Parcours durch die Geschehnisse des letzten Jahrhunderts (Rundgang 2) gewählt werden. Beide Rundgänge dauern zwei Stunden und kosten, bei einer Teilnehmer*innenanzahl von mindestens 7 Leuten, 15 € pro Person.


Save the date im Herbst: 13.09. + 18.10. + 15.11. + 13.12.2022.



 

Was macht das Frauenmuseum Meran eigentlich sonst noch?

Es erwirbt, erforscht, kommuniziert und zeigt materielle und immaterielle Zeugnisse von Frauen, ihrer Geschichte, ihrer Leben, ihrer Künste und ihrer Kulturen, d.h. sie wollen Vergessenes und Verlorenes wiederentdecken. Es trägt dazu bei, dass weibliche Repräsentation, Erfahrung, Wissen und Wahrnehmung, als erweiterte Sichtweise und wichtiger Bestandteil in das bereits bestehende Kulturerbe integriert wird.


Das Frauenmuseum macht Bewusstseinsbildung durch das Aufzeigen gesellschaftlicher Zusammenhänge, herkömmlicher Rollenzuweisungen und das Hinterfragen derselben, sowie der Sichtbarmachung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Anhand von Führungen im Museum und zahlreichen Workshops in Schulen und Institutionen, versucht das Frauenmuseum weiterhin einen Beitrag zu Prozessen von lebenslangem Lernen zu leisten und eine aktive Teilnahme am Gemeinschaftsleben zu fordern.


Das Frauenmuseum Meran, eines der ersten Frauenmuseen in ganz Europa, versteht sich selbst als ein Kulturzentrum, in dem sozialer Austausch möglich ist und gegenseitiges Verständnis und Respekt erlernt und praktiziert werden kann: zwischen unterschiedlichen Geschlechtern, Sprachgruppen, Kulturkreisen, Religionen, Ideologien und sexuellen Identitäten. Das Frauenmuseum ist zwar von Frauen erstellt worden, um über Frauen zu sprechen, aber es richtet sich an alle und möchte allen ein Sprachrohr bieten: Denn nur gemeinsam können wir Geschichte neu schreiben.


Beitrag: Sarah Trevisiol, Frauenmuseum Meran

Photos: (c) tourisma.eu und Frauenmuseum Meran

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